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Auszubildende beim Schreiben einer Bewerbung

Das anonymisierte Bewerbungsverfahren: Was steckt dahinter?

Bestimmt kennst du die Situation: Du hast einen guten Abschluss und bekommst trotzdem keine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Vielleicht hast du sogar den Verdacht, beim Bewerbungsverfahren diskriminiert worden zu sein? Das anonymisierte Bewerbungsverfahren soll Diskriminierung verhindern.

Weil leider nicht alle Menschen die gleichen Startchancen auf dem Arbeitsmarkt haben, setzen wir uns als ver.di Jugend für ein solches anonymisiertes Bewerbungsverfahren ein. Dabei wird auf Informationen wie Foto, Name, Adresse, Alter, Geschlecht bzw. sexuelle Identität, Herkunft oder Behinderung verzichtet. 

Besonders Menschen mit Migrationshintergrund haben immer noch größere Schwierigkeiten bei der Ausbildungsplatzsuche als Menschen ohne Migrationshintergrund – und das trotz gleicher Qualifikationen. Das liegt vor allem an unserer oft voreingenommenen Gesellschaft, die sich auch in Vorurteilen der Personalverantwortlichen niederschlägt. Die Folge davon: Bewerbungsunterlagen werden ungerechtfertigt und unfair beurteilt.

Aber nicht nur Personen mit Migrationshintergrund sind betroffen. Auch Frauen, Menschen mit Behinderung und Ältere werden in Bewerbungsverfahren aufgrund von Vorurteilen häufig als Erstes aussortiert. Eine Möglichkeit zur Bekämpfung dieser Diskriminierung ist das sogenannte „anonymisierte Bewerbungsverfahren“.

Welche Infos fallen beim anonymisierten Bewerbungsverfahren weg?
Anonymisierte Bewerbungen enthalten keinen Namen, keine Angaben zu Geschlecht bzw. sexueller Identität oder zu Geburtsdatum/Alter, Herkunft, Behinderung und auch keine Adresse und kein Foto, sodass ausschließlich die Qualifikation der Bewerbenden zählt. Dadurch erhöhen sich die Chancen auf ein persönliches Bewerbungsgespräch im Vergleich zu herkömmlichen Rekrutierungsmethoden.

Das anonymisierte Auswahlverfahren setzt also auf Qualifikation, auf Zeugnisse und nachgewiesene Leistungen. Dadurch werden unbewusste Assoziationen, Stereotype und Vorurteile vermieden, die mitunter durch Angaben zu Herkunft, Geschlecht, Alter, Behinderung oder durch ein Foto hervorgerufen werden. So erhalten mehr Menschen die Möglichkeit, im persönlichen Bewerbungsgespräch zu überzeugen.

Als ver.di Jugend fordern wir deshalb den gesetzlich verpflichtenden Einsatz des anonymisierten Bewerbungsverfahrens, um Diskriminierungen bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche entgegenzutreten!

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